In der Welt der Filmproduktion spielt künstliche Intelligenz (KI, generative KI) eine zunehmend wichtige Rolle. Dies wurde jüngst auf der Diagonale '24, einem renommierten Kunstfilmfestival in Graz, deutlich diskutiert. Als Keynote Speaker für die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) und den Fernsehfonds Austria hatte ich die Gelegenheit, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der KI über alle Produktionsphasen hinweg – von der Konzeption bis zum Filmschnitt – zu beleuchten.
KI findet sich inzwischen in jeder Produktionsphase: bei der Konzeption, Bildgenerierung, Vorvisualisierung, Videogenerierung, Filmschnitt, Animation und Vertonung... Aber: nicht Alles, was Tools theoretisch ermöglichen, oder in Werbefilmen zeigen, funktioniert aktuell im Tagesgeschäft. Mit konkreten Beispielen habe in meinem Vortrag einen guten Überblick gegeben.
Trotz der Vorteile gibt es signifikante Herausforderungen. Eine der größten ist die Sicherstellung der Qualität. KI-generierte Inhalte erreichen oft noch nicht das zuverlässige Niveau, das erfahrene Filmhandwerker bieten können. Ein weiteres Problem ist die Reproduktion existierender Stereotype, da KI-Systeme auf historischen Daten trainiert werden, die möglicherweise Vorurteile enthalten. Ein weiterer kritischer Aspekt ist der Datenschutz. Der EU-AI-Act wir wichtige Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI festlegen.
Zwischen Hype und Realität Es ist entscheidend, dass wir einen realistischen Blick auf die Veränderungen durch KI entwickeln. Derzeit fehlt es noch an einer ausgewogenen Sichtweise zwischen dem Hype und den realen Grenzen dessen, was KI leisten kann und was nicht.
Es bleibt zu hoffen, dass der Einsatz von KI in der Filmproduktion nicht zu einer kreativen Dürre führt, indem immer wieder dieselben Ideen reproduziert werden. Ebenso wichtig ist es, dass Berufseinsteiger die Branche nicht meiden, aus Sorge, dass KI ihnen die Arbeitsmöglichkeiten nimmt.
Die Diskussionen auf der Diagonale haben gezeigt, dass wir uns an einem spannenden Wendepunkt befinden, an dem technologische Innovationen die Kunst des Filmemachens neu definieren könnten: nicht ohne, sondern mit Mensch und KI.